Die Weberin und Designerin Bodil Bødtker-Næss (1942–1988) ist ein bedeutender Name in der dänischen Textilkunstgeschichte. Sie hat einige der bekanntesten Motive von Georg Jensen Damask entworfen und gehörte in den 1970er Jahren zum inneren Kreis der Textilkunstschaffenden in den Webereien von Georg Jensen Damask.
Bodil Bødtker-Næss absolvierte Ihre Ausbildung im Fach Textildesign an der Kunstgewerbeschule in Kopenhagen. Zwei von den Lehren hatte große Bedeutung für Bodil Bødtker Næss; John Becker und Franka Rasmussen. Bei Becker lernte sie technischer Perfektionismus und durch Franka Rasmussen machte sie mit der künstlerischen experimentierenden bekanntschaft. Darüber hinaus führte sie im Laufe der Jahre viele groß angelegte Dekorations- und Designaufträge aus. Als Lehrerin und Inspirationsquelle beeinflusste sie eine ganze Generation junger Weberinnen und Weber.
Bodil Bødtker-Næss stellte hohe Anforderungen an die Webkunst und das professionelle Experimentieren, wobei ihr ausgeprägtes Gespür für Fasern und Garne in von der Natur inspirierten Damastmustern und Ornamenten zum Ausdruck kam. Sie arbeitete häufig in Form von großen Formaten und mit Kompositionen, die auf simplen Blattformen beruhten und die von präzisen geometrischen Linien getragen wurden.
Im Jahr 1975 entwarf sie das Muster für die klassische Weihnachtstischdecke von Georg Jensen Damask. Hierbei handelt es sich um ein subtiles, aber zugleich unverkennbares Design, das auf dem Tisch sofort für eine besondere Atmosphäre und Wiedersehensfreude sorgt. Vier Jahre später, im Jahr 1979, entwarf sie das ebenso ikonische Ostermotiv, das auf den klassischen Ostersymbolen Huhn und Ei basiert, die bei diesem Design ein stilisiertes Muster bilden.