Rebekka Notkin über ihre Beschäftigung mit ihrem Handwerk

Als Rebekka Notkin vor 25 Jahren eine Ausbildung zur Goldschmiedin absolvierte, erhielt sie von der dänischen Königin Margrethe eine Medaille für gute handwerkliche Leistungen. Dies war der Startpunkt einer langen und erfolgreichen Karriere als Schmuckdesignerin mit ihrer eigenen Marke, wobei Notkin jedoch ständig danach strebt, ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern. In letzter Zeit hat sie damit begonnen, neue Materialien zu erproben, um ihr Handwerk zu verfeinern.  
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Ich habe großen Respekt vor den traditionellen handwerklichen Fähigkeiten in meinem Fach. Darauf wurde ich geschult, und dies ist daher auch mein Ausgangspunkt, wenn ich Schmuck fertige. Für mich geht es darum, ein Metall zu verarbeiten. Dieses wird gestreckt, gebogen, gehämmert, geschmiedet und in eine Form gebracht, die schließlich zu einem Schmuckstück wird. Das Gleichgewicht zwischen Material, Handwerkskunst, Komposition und dem Einsatz von Werkzeugen ist es, welches den Werkstoff Metall zu etwas Spannendem machen kann.  
Ich lege Wert darauf, ein Produkt herzustellen, das Qualität ausstrahlt: Also ein Produkt, bei dem deutlich erkennbar ist, dass viel Arbeit hineingeflossen ist. – Ein Produkt, bei dem durch die Verarbeitung das Schönste hervorgebracht wird, was das Rohmaterial zulässt. Mein Schmuck soll zudem signalisieren, dass Handwerkskunst dahintersteckt, und dies gelingt meiner Meinung nach, indem man das passende Finish beherrscht. Gute Handwerkskunst bedeutet für mich, dass ein Produkt für sich selbst spricht und Qualität ausstrahlt, während es gleichzeitig etwas über seinen Entstehungszeitpunkt aussagt, aber dennoch zeitlos ist.  
Ich bin stolz darauf, das Goldschmiedehandwerk zu beherrschen. Dieses ist mein Grundfundament im Leben. Ich habe ein gutes Verständnis für Design und die Verwendung von Werkzeugen im Allgemeinen entwickelt, und so war es nur natürlich, dass ich vor einigen Jahren neue Materialien entdecken wollte. Als ich anfing, Holzschnitte zu machen, fühlte sich dies wie eine direkte Fortsetzung meiner Arbeit mit Schmuck an. Hierbei ging es weiterhin um den Einsatz von Werkzeugen, um Formgebung und um Handwerkskunst. Zudem stelle ich ein Endergebnis her, indem ich Material entferne. Ich erschaffe ein Negativ, wovon ich einen Abdruck mache. Es ist überaus befriedigend, zu sehen, wie das Design aus dem Holzbrett emporwächst.

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Der Holzschnitt bietet einen neuen Ansatz für meine Kreativität und meinen künstlerischen Ausdruck – und diese Technik hat meine Herangehensweise an die Goldschmiedekunst beeinflusst und freier gemacht. Ich schöpfe Inspiration und neue Fertigkeiten aus den verschiedenen Prozessen. Darüber hinaus male ich auch – und in meinem Ferienhaus nähe ich und baue ich Möbel zusammen.

All dies trägt dazu bei, dass ich mich weiterentwickeln kann. Dies war ein natürlicher und notwendiger Prozess für mich, um nach 25 Jahren als Goldschmiedin nicht stillzustehen. Die neuen Materialien haben mir weitere Ausdrucksmöglichkeiten gegeben. Ich habe zum Beispiel die Serie „Carved“ geschaffen, bei der das Design als Holzschnitt begann. Bei der Schaffung dieses Holzschnittes hatte ich jedoch festgestellt, dass dieser über ein großartiges Volumen und eine Komposition verfügte, die ich auch in Form von Schmuck umsetzen konnte.
 
Mir hat es Freude bereitet, den Holzschnitt auf Textilien wie Tischdecken und Servietten zu drucken. Es ist wunderbar, dass etwas, was ich geschaffen habe, Teil des Alltags sein kann. Ich umgebe mich gerne mit ästhetischen Details, die der Wohnung Persönlichkeit und Originalität verleihen. Einen Tisch zu decken, erinnert mich ebenfalls an die Schaffung eines Schmuckstücks: Wie ein kleines, feines Werk, das auf eine Weise komponiert ist, die nach Perfektion strebt.

Dieser Ansatz gilt für alles, was ich tue. Alles muss durch einen roten Faden miteinander verbunden sein. Darauf achte ich auch, wenn ich eine Tischdecke bedrucke, die auf meinem Tisch zu liegen kommt. – Ich muss eine fertige Komposition erspüren, wenn der Tisch gedeckt ist. Ich beleuchte nicht nur meine Arbeit mit Schmuck auf vertiefte Weise, sondern dies ist die Art, wie ich alles im Leben angehen.
 
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